Sven Kuschla und Clea Seidel konnten die Heimreise
aus der Pfalz mit einem guten Gefühl antreten. Beide haben ihre Saison bei der
Deutschen Meisterschaft mit tollen Rennen gekrönt. Clea Seidel zeigte am ersten
Renntag ein taktisch kluges Rennen. Die, vom RSV Linden, bestens präparierte
Strecke war auf den ersten Blick nicht für die Luckenwalderin prädestiniert. Es
gab nur wenige technische Höhepunkte, wo das Rennen spannend werden konnte.
Technikcoach Rico Seidel konnte aus beruflichen Gründen erst spät an die
Rennstrecke aus Rotterdam anreisen. Die vierfache Crossweltmeisterin Hanka
Kupfernagel war gern bereit die abgesprochenen Details auf der Strecke im
Training als Stellvertreterin mit Seidel zu testen. Die Umsetzung im Rennen
gelang perfekt. Die Rennhärte aus den Rennen in Tschechien machte sich im
Finale bemerkbar. Rivalin Judith Krahl versuchte sich am Hinterrad von Seidel
zu schonen. Durch einen taktischen Schachzug an der 40% steilen Märkl-Brücke
lockte Clea Seidel die Finsterwalderin an sich vorbei. Seidel beobachte das
Renngeschehen. An der verabredeten und oft geübten Wurzelpassage war sie vor
dem Talent aus der Cottbuser Trainingsgruppe Kummer angekommen und bestimmte
Tempo und Fahrlinie. Krahl reagierte zu spät und konnte dem harten Antritt von
Seidel nichts entgegensetzen. Den Vorsprung baute die Friedrich-Gymnasiastin
bis ins Stadion auf knapp 10 Sekunden aus. Die letzten Schleifen wurden zur
kleinen Triumphfahrt, welche unter dem Beifall der Zuschauer in den Armen der
fast komplett angereisten Familie endete. Der zweite Titel für Seidel nach 2016
war über die gesamte Saison gesehen hart erarbeitet. An längere Renndistanzen
und starke ältere Konkurrenz musste sie sich erst gewöhnen. Am Ende taktierte
sie mit Bruder Rico in einigen Rennen, auch auf die Gefahr hin, dass die
Resultate nicht stimmten. 24 Stunden später war die Strecke
verschneit. Die Masters 2-Fahrer hatten somit vollkommen neue Bedingungen. Sven
Kuschla kam damit ziemlich gut zurecht und war in der Gruppe auf den Plätzen
3-7 schnell unterwegs. Die Gruppe arbeitete gut zusammen. In der letzten Runde
begann das Rennen wieder neu. Harte Kämpfe um die Positionen wurde über die
gesamte Runde ausgetragen. Platz 1 und 2 waren vergeben. Bronze war noch
möglich. Nur noch einer konnte mit Sven Kuschla mitfahren. Auf dem flachen
Abschnitt fehlten Kuschla dann ein paar Kraftreserven und er fuhr auf Platz
vier ins Ziel. Fast wurde das Unmögliche möglich. Sven Kuschla freute sich nach
einer kurzen Phase der Enttäuschung über eine starke Saison mit dem fast
perfekten Ende.