Samstag, 4. Juli 2020


Was bleibt sind Erinnerungen - Armin Seidel ist nicht mehr unter uns


Der Radsport in Luckenwalde trauert um einen seiner größten Förderer. Armin Seidel, bekannt als der Experte in Sachen Führerschein, Ausbildung von Berufskraftfahrern und Spezialist für Gefahrgut, hat am 02.07.2020 die Augen im Alter von 80 Jahren für immer geschlossen.  Seitdem die Söhne im damaligen Trainingszentrum Radsport in Luckenwalde den Radsport lieben lernten,  war er als Förderer aktiv. So organisierte er u.a. die spontane Führerscheinausbildung des damaligen Übungsleiters. Es konnten viele Kinder mit dem Vereinstrabant zu den Wettkämpfen in der damaligen DDR kutschiert werden.  Mit Gründung des RadTeamSeidel e.V. im Jahre 2005 war er wieder drin, in seinem Sport für den er hinter den Kulissen brannte. Egal ob beim Material für die Enkel Rico und Clea, beim Transport zu den Wettkämpfen oder als Geldgeber für die Bekleidung des Vereins - immer war er zur Stelle und gab Hilfe. Die Veranstaltungen des Vereins, u.a. die „Kleinen Friedensfahrten“ lebten auch von seinem Engagement. 

Armin Seidel unterstützte u.a. einen Sportler bei der Durchführung des freiwilligen sozialen Jahres im Verein. Der Deutschlandcup im  Jahr 2015 war für ihn ebenfalls ein Projekt, in das er viel Zeit, Herzblut und auch manchen Euro investierte. Er erlebte Deutsche Titelkämpfe seiner Enkel vor Ort und freute sich über mittlerweile 5 Deutsche Meistertitel von RTS´lern und war stolz auf seinen Nachwuchs, wie sie sich bei Weltcups, Europa und Weltmeisterschaften schlugen. Er war schon jetzt in die Planung der Deutschen Radcross-Meisterschaft im Jahr 2022 in der Kreisstadt involviert. Viele der Ideen, die zur Meisterschaft zu sehen sein werden, sind auf ihn zurückzuführen. Armin war Teil der Vereinsfahrt in die Eifel, ein „Antritt“ oder eine RTS-Veranstaltung ist kaum ohne ihn vorstellbar.


Das RTS bedankt sich für das Leben hinter den Radsportkulissen – wir werden dich nie vergessen!

Trauerfeier: 01.08.2020, 10.00 Uhr Waldfriedhof Luckenwalde

Mittwoch, 1. Juli 2020


Zeit verradelt, ..                                      





von Rüdiger Stein
Nicht wettkampfmäßig, aber doch relativ sportlich war ich vom 3. Bis 10. Juni mit dem Tourenrad durch NRW und RP unterwegs. Schon länger existierte bei mir der Wunsch, mir ein Bild vom Ruhrgebiet zu machen und mich dann Rheinaufwärts Richtung Süden zu bewegen. Südlich von Dortmund an der Ruhr stellte ich mein Auto auf einem Campingplatz ab und bewegte mich dann mit Rad/Zelt weiter.  
Noch am Anreisetag schaute ich mir Dortmund an. Auffällig gleich zu Beginn der Tour war, was ich überhaupt nicht vermutet hätte, die tolle Natur, von der das Ruhrgebiet umgeben ist. Teilweise kommt man sich wie im Mittelgebirge vor. Voller Neid blickt der Brandenburger in mir auf die Laubwälder.
„Etappe“ 1 zog sich im „Zick-Zack“ durch das Ruhrgebiet: Dortmund/Hohensyburg – Bochum – Essen – Gelsenkirchen – Dorsten. Für mich am Beeindruckendsten die alten Industrieanlagen wie z.B. Zeche Zollverein.
Tag 2: Dorsten – Oberhausen – Düsseldorf – Köln/Rodenkirchen. Wie schon durch das Ruhrgebiet ist das Radeln durch diese Städte sehr mühselig, da alles auf den PKW-Verkehr ausgerichtet ist. Es gibt zwar viele ausgeschilderte Radrouten, aber die Ausschilderung ist nicht immer schlüssig. Der Rhein gibt dann gute Orientierung + guten Radweg.
Tag 3: Köln – Bonn – Remagen – Andernach – Koblenz – Treis/Karden(Mosel). Ab Köln wurde es dann landschaftlich wieder sehr schön, da es immer am Rhein entlang ging. Ab Koblenz wurde dann dann regelrecht kitschig, o.k. malerisch, da man sich immer an Weinhängen entlang bewegt, immer wieder mal eine Burg, tolle kleine Dörfer.
Tag 4: Weiter an der Mosel, immer in riesigen Schlaufen dem Fluss folgend bis Trier. Sie gilt als älteste Stadt Deutschland, noch von den Römern gegründet, und hat auch einen Namen als Marx‘ Geburtsstadt. Die Stadt würdigt ihren „Sohn“ jenseits von Legende und Ideologie. Richtig so ! In Trier stand wieder die Frage der Übernachtung, … nix zu machen. Also weiter bis Kordel an der Kyll am Kylltalradweg.
Tag 5: Dies war der Tipp/Vorschlag eines freundlichen Trierers.  Der Kylltalradweg war die schönste Wegstrecke dieser Tour. Abseits von größeren Orten, Bundesstraßen, geschweige denn Autobahnen schlängelt dieser Weg sich durch die Eifel Richtung Norden. Höchst empfehlenswert!! Tagesziel: über Gerolstein, Schleiden bis Heimbach in der Ruhreifel, in der man sich vorkommt wie im Harz: Wald, ein Auf und Ab, Stauseen, Serpentinen, usw. …
Tag 6: Heimbach – Düren – um den Tagebau Etzweiler herum, vorbei am Hambacher Forst – Bergheim - (wieder) Köln/Rodenkirchen. Aus der Eifel heraus wird es dann landschaftlich etwas öde, es sei denn man betrachtet den Tagebau als „Landschaft“. Im weitesten Sinne ist er das ja auch. Schon am Nachmittag am Tagesziel, hatte ich nun nach Zeltaufbau nochmal etwas mehr Zeit, mich durch Köln treiben zu lassen.
Tag 7: „Abschlussetappe“ … es war die kürzeste Tagesstrecke, aber die mit den meisten Höhenmetern. Es ging durchs Bergische Land. Köln – Bergisch/Gladbach – Wipperfürth – Radevormwald – Schwelm – Hagen – Hohensyburg(Dortmund).
Ich bin immer sehr früh losgefahren (+/- 6:30), habe mir den ganzen Tag Zeit genommen, Foto hier, Foto da, gutes Essen (Pasta 😊), alles im absoluten Grundlagenbereich. So bin ich einschließlich der Stadtrundfahrten, „Wegfindungen“ auf über 1000 km gekommen. Die nächste Trainingseinheit für einige Tage nannte sich dann SOFA.
Rüdiger