Zeit
verradelt, ..
Nicht
wettkampfmäßig, aber doch relativ sportlich war ich vom 3. Bis 10. Juni mit dem
Tourenrad durch NRW und RP unterwegs. Schon länger existierte bei mir der
Wunsch, mir ein Bild vom Ruhrgebiet zu machen und mich dann Rheinaufwärts
Richtung Süden zu bewegen. Südlich von Dortmund an der Ruhr stellte ich mein
Auto auf einem Campingplatz ab und bewegte mich dann mit Rad/Zelt
weiter.
Noch
am Anreisetag schaute ich mir Dortmund an. Auffällig gleich zu Beginn der Tour
war, was ich überhaupt nicht vermutet hätte, die tolle Natur, von der das
Ruhrgebiet umgeben ist. Teilweise kommt man sich wie im Mittelgebirge vor.
Voller Neid blickt der Brandenburger in mir auf die Laubwälder.
„Etappe“
1 zog sich im „Zick-Zack“ durch das Ruhrgebiet: Dortmund/Hohensyburg – Bochum –
Essen – Gelsenkirchen – Dorsten. Für mich am Beeindruckendsten die alten
Industrieanlagen wie z.B. Zeche Zollverein.
Tag
2: Dorsten – Oberhausen – Düsseldorf – Köln/Rodenkirchen. Wie schon durch das
Ruhrgebiet ist das Radeln durch diese Städte sehr mühselig, da alles auf den
PKW-Verkehr ausgerichtet ist. Es gibt zwar viele ausgeschilderte Radrouten,
aber die Ausschilderung ist nicht immer schlüssig. Der Rhein gibt dann gute
Orientierung + guten Radweg.
Tag
3: Köln – Bonn – Remagen – Andernach – Koblenz – Treis/Karden(Mosel). Ab Köln
wurde es dann landschaftlich wieder sehr schön, da es immer am Rhein entlang
ging. Ab Koblenz wurde dann dann regelrecht kitschig, o.k. malerisch, da man
sich immer an Weinhängen entlang bewegt, immer wieder mal eine Burg, tolle
kleine Dörfer.
Tag
4: Weiter an der Mosel, immer in riesigen Schlaufen dem Fluss folgend bis
Trier. Sie gilt als älteste Stadt Deutschland, noch von den Römern gegründet,
und hat auch einen Namen als Marx‘ Geburtsstadt. Die Stadt würdigt ihren „Sohn“
jenseits von Legende und Ideologie. Richtig so ! In Trier stand wieder die
Frage der Übernachtung, … nix zu machen. Also weiter bis Kordel an der Kyll am
Kylltalradweg.
Tag
5: Dies war der Tipp/Vorschlag eines freundlichen Trierers. Der
Kylltalradweg war die schönste Wegstrecke dieser Tour. Abseits von größeren
Orten, Bundesstraßen, geschweige denn Autobahnen schlängelt dieser Weg sich
durch die Eifel Richtung Norden. Höchst empfehlenswert!! Tagesziel: über
Gerolstein, Schleiden bis Heimbach in der Ruhreifel, in der man sich vorkommt
wie im Harz: Wald, ein Auf und Ab, Stauseen, Serpentinen, usw. …
Tag
6: Heimbach – Düren – um den Tagebau Etzweiler herum, vorbei am Hambacher Forst
– Bergheim - (wieder) Köln/Rodenkirchen. Aus der Eifel heraus wird es dann
landschaftlich etwas öde, es sei denn man betrachtet den Tagebau als
„Landschaft“. Im weitesten Sinne ist er das ja auch. Schon am Nachmittag am
Tagesziel, hatte ich nun nach Zeltaufbau nochmal etwas mehr Zeit, mich durch
Köln treiben zu lassen.
Tag
7: „Abschlussetappe“ … es war die kürzeste Tagesstrecke, aber die mit den
meisten Höhenmetern. Es ging durchs Bergische Land. Köln – Bergisch/Gladbach –
Wipperfürth – Radevormwald – Schwelm – Hagen – Hohensyburg(Dortmund).
Ich
bin immer sehr früh losgefahren (+/- 6:30), habe mir den ganzen Tag Zeit
genommen, Foto hier, Foto da, gutes Essen (Pasta 😊), alles im
absoluten Grundlagenbereich. So bin ich einschließlich der Stadtrundfahrten,
„Wegfindungen“ auf über 1000 km gekommen. Die nächste Trainingseinheit für
einige Tage nannte sich dann SOFA.
Rüdiger